Archiv des Autors: MisterB
Bundesanwalt in Ferienstimmung auf dem Baikalsee: Lauber geht vor den Russen in die Knie
Die Bundesanwaltschaft und die russische Generalstaatsanwaltschaft pflegen Beziehungen, die über das Geschäftliche hinausgehen – heute werden sie gerichtlich beurteilt. Weiterlesen
Russische Gefälligkeiten für den Schweizer Bundesanwalt Lauber
Der Generalstaatsanwalt Russlands und der Schweizer Bundesanwalt pflegen enge Beziehungen. Da stellt sich die Frage: Ab welchem Punkt wird man von der Gegenseite vereinnahmt?
Zum Treffen hatte der russische Generalstaatsanwalt Juri Tschaika geladen. Es war im März letzten Jahres, und Bundesanwalt Michael Lauber reiste mit einer mehrköpfigen Delegation nach Moskau. Dort tauschten sich die Vertreter der beiden Behörden über die «Herausforderungen im internationalen Kampf gegen Korruption» aus. Weiterlesen
Putins Hintermänner oder die Neuauflage des Politbüros
Um Wladimir Putin schart sich ein enger Kreis einflussreicher, doch wenig bekannter Männer. Russische Politologen vergleichen die heutigen Machtstrukturen im Kreml mit denjenigen des Politbüros aus sowjetischer Zeit.
Doris Heimann, Moskau
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein informelles Gremium um sich aufgebaut, das ähnlich wie einst das Politbüro die eigentliche Zentrale der Macht bildet. Das sind Thesen aus einer Studie der russischen Politologen Jewgeni Mintschenko und Kyrill Petrow, die wegen ihrer Präzision in der russischen Öffentlichkeit für Aufsehen sorgt.
«Politbüro 2.0» – mit diesem griffigen Ausdruck beschreiben Mintschenko und Petrow die Neuauflage sowjetischer Strukturen unter Putin. Das einst vielbeschworene Tandem aus Wladimir Putin und Dmitri Medwedew habe ausgedient. Auch die sogenannte Vertikale der Macht sei nur eine Propagandaparole. Vielmehr handle es sich bei der russischen Obrigkeit um ein «Konglomerat aus Clans und Gruppen, die miteinander um die Ressourcen des Landes konkurrieren», heisst es. Gebildet wurde es im Laufe der vergangenen zwölf Jahre. Die Rolle Putins sei die des Schiedsrichters und Moderators. Zudem kontrolliere der Präsident die grossen Banken, alle langfristigen Gasverträge und den Energieriesen Gazprom.
Weiterlesen«Eigentum schlecht geschützt»
Was vor kurzem noch als ausgemacht galt, ist durch die Parlamentswahl am Wochenende zumindest in Zweifel gezogen worden: die Wiederwahl Wladimir Putins als Präsident Russlands. Es wäre das zweite Mal nach den zwei vierjährigen Amtsperioden ab 2000. Die Aussicht auf nochmals acht Jahre unter Präsident Putin stösst, anders als damals, nicht mehr nur auf Freude.
Weiterlesen«Ich zähle mich nicht zur Elite»
Der ehemalige russische Banker Andrei Borodin erklärt seine Sicht der jüngsten Entwicklungen
Das Gespräch führte per Skype Gerald Hosp, MoskauHerr Borodin, Ihr Interview mit einer russischen Zeitung hat für Aufsehen gesorgt. Präsident Medwedew soll demnach über einen Mittelsmann den Verkauf Ihrer Anteile an der Bank Moskwy erzwungen haben. Danach wurde von Moskau ein internationaler Haftbefehl gegen Sie beantragt. Ist das ein Zufall? Nein, ich sehe einen 100%igen Zusammenhang zwischen dem Interview und dem Antrag der russischen Staatsanwaltschaft. Noch zur Interpretation: Ich habe gesagt, dass Herr Jusufow [der angebliche Mittelsmann; Anm. d. Red.] nach eigenen Aussagen von Präsident Med wedew mit diesem Deal beauf tragt und dabei unterstützt worden sei.
WeiterlesenDer russische Staat als Unternehmen
Die Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft als Ausdruck einer feudalistischen Struktur in der russischen Elite
Russland ist geprägt durch eine hohe Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft. Die nächste Generation der Bürokraten und Geschäftsleute steht schon bereit.
Gerald Hosp, Moskau
Andrei Borodin, der in Ungnade gefallene ehemalige CEO der Bank Moskwy (Bank of Moscow, BoM), teilt bis ganz nach oben aus: Der russische Präsident Dmitri Medwedew soll beim erzwungenen Verkauf der Anteile Borodins an der BoM die Finger im Spiel gehabt haben. Borodin will über einen Mittelsmann von Medwedew die Zusicherung erhalten haben, nach der Veräusserung der Anteile nicht von den russischen Behörden verfolgt zu werden. Es kam jedoch anders. Trotz Verkauf liessen die Behörden nicht locker, Borodin hält sich nicht mehr in Russland auf.
WeiterlesenAndrej Borodin kämpft um seine Ehre
von Florian Willershausen, Handelsblatt
Andrej Borodin, ehemaliger russischer Spitzenbanker, wehrt sich gegen Vorwürfe des Milliardenbetrugs.
Er steht vor den Trümmern seiner Existenz – und doch wirkt Andrej Borodin alles andere als resigniert oder zermürbt. Borodin kämpft – um seinen Ruf als erfolgreicher Spitzenbanker. Schließlich hat er binnen 15 Jahren mit der Bank of Moscow die fünftgrößte Bank in Russland aufgebaut. Doch seit sein Mentor, der einst mächtige Bürgermeister Moskaus, Jurij Luschkow, nicht mehr im Amt ist, häufen sich Vorwürfe und Ermittlungen gegen Borodin, die ihn jetzt ins Londoner Exil getrieben haben. So suchen ihn die russischen Behörden wegen angeblichen Milliardenbetrugs inzwischen per Interpol, in seinem Heimatland droht ihm eine Anklage.
WeiterlesenSehr geehrter Herr Borodin,
Verschiedene Personen in Russland, die sich infolge der feindlichen Übernahme der Bank of Moscow über ihre Zukunft Sorgen machen, haben sich in Briefen an die Website von Andrej Borodin gewandt.
Auf dieser Seite finden Sie einige Beispiele dieser Briefe.
Wir haben die Namen gegebenenfalls gelöscht, um so die Identität der Personen zu schützen.
Folgenden Brief erhielten wir von einer Person, die für Segeschskij CBK, ein Unternehmen der Holdinggesellschaft Investlesprom, arbeitet.
WeiterlesenVon Machtspielen in Russland
Das Schicksal der Bank of Moscow und ihres CEO Andrei Borodin, des Autors des nebenstehenden Artikels, erinnert an den Plot eines schlechten Hollywood-Streifens. Was hinter den Kulissen genau dazu geführt hat, dass der 43-jährige Borodin heute im Exil lebt und von den russischen Behörden wegen Missmanagement der Bank of Moscow gesucht wird, ist im Einzelnen nicht klar. «Finanz und Wirtschaft» versucht, die Ereignisse nachzuzeichnen. Die 1995 von der Stadt Moskau und ihrem Bürgermeister Juri Luschkow gegründete Bank of Moscow mauserte sich unter der Führung von Borodin, einem engen Vertrauten Luschkows, rasch zu einer der wichtigsten Banken Russlands. Auch während der Finanzkrise entwickelte sie sich gut und genoss das Vertrauen vieler Investoren aus dem Westen. Das mündete im Juli 2010 in einer Beteiligung von Goldman Sachs und Credit Suisse, die zusammen 6,6% der Aktien hielten. Alles schien rund zu laufen.
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